Das Wichtigste vorab: Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, kann seinen Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen & Co über seine Lebensmittel-Aufnahme vollständig abdecken. Bei manchen Ernährungsformen (z. B. Veganismus), in speziellen Lebenssituationen (z. B. Schwangerschaft) oder bei Krankheiten (z. B. Morbus Crohn) kann es jedoch erforderlich sein, bestimmte Stoffe über Supplements zu sich zu nehmen. Dazu können Sie wahlweise auf chemisch hergestellte oder natürliche Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Vitamin D
Vitamin D hat Einfluss auf bedeutende Vorgänge im Körper, zum Beispiel auf Knochenhärte, Muskelkraft und Stoffwechsel. Es ist, im Gegensatz zu anderen Vitaminen, nur in wenigen Lebensmitteln enthalten, die großteils tierischen Ursprungs sind (zum Beispiel Lachs, Eigelb vom Huhn oder Pfifferlinge). Jedoch werden in unseren Breitengraden ohnehin nur etwa 10 – 20 % des Vitamin-D-Bedarfs über die Nahrung gedeckt. Vielmehr bildet der Körper selbst Vitamin D, wozu er allerdings zwingend Sonnenlicht benötigt. Dementsprechend können Menschen, die sich wenig in der Sonne aufhalten, einen Vitamin-D-Mangel entwickeln. Dazu zählen auch Säuglinge. Außerdem nimmt die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D herzustellen, mit dem Alter ab, so dass auch bei Senioren eine Supplementierung erforderlich sein kann.
Vitamin B12
Vitamin B12 spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei Stoffwechselvorgängen, ist beispielsweise an der Blut- und Nervenbildung beteiligt. Es ist vorrangig in tierischen Lebensmitteln wie Hühnerei, Forelle, Camembert oder Rindfleisch zu finden. Auch wenige pflanzliche Produkte wie Sauerkraut enthalten B12, jedoch in zu geringen Mengen oder vom Körper eventuell nicht verwertbarer Form. Veganer müssen B12 daher zwingend über ein Nahrungsergänzungsmittel zu sich führen, ebenso wie Menschen, die beispielsweise an einer Darm- oder Magenerkrankung leiden und daher (gegebenenfalls auch durch eine entsprechende Medikation) B12 nicht gut verwerten können. Alle anderen können mit einem überlegten Speiseplan ausreichende Mengen B12 über die Ernährung aufnehmen.
Jod
Jod ist relevant für die korrekte Funktion der Schilddrüse. Es befindet sich hauptsächlich in jodiertem Speisesalz (das häufig auch in verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzt wird) sowie in Fisch und Algen, Kuhmilch und Hühnereiern (wenn Kühe und Hühner mit jodhaltigem Futter gefüttert werden). Schwangere, Stillende und gegebenenfalls Veganer sollten eine gesonderte Jodzufuhr über Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen.
Folat/Folsäure
Folat bzw. Folsäure, wie das industriell produzierte Vitamin heißt, ist essenziell für Zellbildung und bestimmte Stoffwechselvorgänge. Viele pflanzliche und tierische Lebensmittel beinhalten Folat, insbesondere als gesund geltende Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte (besonders folsäurehaltige Lebensmittel sind unter anderem Spinat, Blumenkohl, Paprika, Linsen, Kichererbsen, Walnüsse, Kirschen, Roggen oder Haferflocken). Um eine ausreichende Folat-Versorgung zu gewährleisten, ist daher auf eine gesunde Ernährung zu achten. Da Schwangere einen erhöhten Folat-Bedarf haben, wird ihnen eine zusätzliche Aufnahme von Folsäure über Nahrungsergänzungsmitteln empfohlen. Die Einnahme eines Folsäurepräparats kann auch bereits bei Kinderwunsch sinnvoll sein. Risikogruppen für einen Folatmangel sind Alkoholiker und Raucher sowie Menschen mit bestimmten Krankheiten (beispielsweise Magen-Darm- oder Leber-Erkrankungen).
Daneben können, abhängig von Krankheiten oder der Ernährungsweise, Mängel an anderen wichtigen Nährstoffen auftreten. Grundsätzlich sollten Sie, vor allem bei Krankheiten sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit, Nahrungsergänzungspräparate nur in Absprache mit einem Arzt einnehmen. Denn nicht nur ein Mangel, auch ein Zuviel an manchen Stoffen kann negative Auswirkungen haben.
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