Schilddrüsenunterfunktion und ihr Einfluss auf die Menstruation

Die Schilddrüse ist ein kleines, aber mächtiges Organ. Sie spielt eine zentrale Rolle im Hormonsystem unseres Körpers. Hormone, die den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung beeinflussen, werden hier produziert. Eine Unterfunktion der Schilddrüse, medizinisch Hypothyreose, kann den Menstruationszyklus und die Menstruation selbst beeinflussen.

Typische Symptome einer Hypothyreose

Liefert die Schilddrüse nicht genügend Hormone, beeinträchtigt dies die Funktion vieler verschiedener Körpersysteme. Betroffene spüren oft Müdigkeit und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kälte. Viele Menschen erleben Gewichtszunahme, Verstopfung und trockene Haut. Ein geschwollenes Gesicht, Heiserkeit sowie schmerzhaft Probleme mit Muskeln und Gelenken sind weitere häufige Symptome, ebenso wie Haarausfall, ein verlangsamter Herzschlag und Schwierigkeiten beim Abnehmen trotz Diät und Bewegung.

Bei Frauen kann eine Schilddrüsenunterfunktion den Zyklus beeinflussen. Hypothyreose kann zu unregelmäßigen Menstruationszyklen oder einer veränderten, z. B. sehr starken Menstruationsblutung führen. Sogar ein gänzliches Ausbleiben der Menstruation und eine Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit sind möglich. Etwa 10 % der Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch leiden an einer Schilddrüsenstörung, wobei es sich meistens um eine Schilddrüsenunterfunktion handelt.

So diagnostiziert der Arzt

Alle diese Symptome beginnen meist schleichend. Schon beim ersten Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion sollten Sie einen Arzt aufzusuchen. Im Zuge der Anamnese wird der Arzt Sie nach den genannten Symptomen fragen, seine Diagnose aber nicht allein auf die Symptome stützen. Nach der Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Schilddrüse abgetastet wird, um Vergrößerungen oder Knoten festzustellen.

Der entscheidende Schritt ist die Messung der Hormonwerte im Blut. Der wichtigste Indikator ist das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH), das von der Hirnanhangdrüse produziert wird. Ein erhöhter TSH-Wert kann auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hinweisen, insbesondere wenn die Schilddrüsenhormone T3 und T4 vermindert sind. Zusätzlich zu den TSH-Werten werden die freien Hormone fT3 und fT4 gemessen, um die Schilddrüsenfunktion unabhängig von den Schwankungen ihrer Transportproteine zu bewerten. Diese Transportproteine können durch verschiedene Faktoren wie Medikamente, Schwangerschaft oder andere hormonelle Veränderungen beeinflusst werden. Bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung wie die Hashimoto-Thyreoiditis werden zusätzlich Autoantikörper bestimmt, darunter mikrosomale Antikörper (MAK) und Antikörper gegen die Thyroxin-Peroxidase (TPO-Antikörper). Mit einer ergänzenden Ultraschalluntersuchung wird die Struktur der Drüse beurteilt und das Vorhandensein von Knoten oder Anomalien überprüft.

Behandlung durch synthetische Hormone

Ist eine Hypothyreose durch Bluttests bestätigt, steht die Behandlung an. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig. Außerdem gibt es bei Schilddrüsenunterfunktion Tabletten mit Nahrungsergänzungsmitteln, die unterstützend wirken können. Jod ist ein wesentliches Element, da es für die Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt wird. Erwachsene sollten täglich etwa 150 bis 200 Mikrogramm Jod zu sich nehmen. Selen unterstützt ebenfalls die Funktion der Schilddrüse und kann als Ergänzung sinnvoll sein. Weitere Nährstoffe, die eine Rolle spielen, sind Zink, Eisen, die Vitamine A, C, E, D und des B-Komplexes sowie Omega-3-Fettsäuren und Magnesium.

Die ärztliche Behandlung der Hypothyreose bei einem Facharzt für Innere Medizin oder Endokrinologie erfolgt in der Regel durch die Gabe synthetischer Schilddrüsenhormone. Levothyroxin ist das am häufigsten verschriebene Medikament. Es ersetzt das fehlende Thyroxin und hilft, die Körperfunktionen zu regulieren. Stimmen Sie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Ihrem Arzt ab, um eine Überdosierung zu vermeiden und sicherzustellen, dass sie nicht mit anderen Medikamenten unerwünscht interagieren. Jod ist zwar wie oben erwähnt wichtig für die Schilddrüse, zu viel Jod kann die Schilddrüsenfunktion aber beeinträchtigen.

Und so geht es weiter

Die regelmäßige Überwachung der Schilddrüsenhormonspiegel ist für Patientinnen mit Hypothyreose von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Dosierung der Medikamente angepasst und optimiert wird. Dies hilft, die Symptome zu kontrollieren und zu vermeiden, dass die Schilddrüsenunterfunktion die Menstruation und einen eventuellen Kinderwunsch weiterhin negativ beeinflusst. Auch das Risiko von Langzeitkomplikationen wird minimiert. Patientinnen sollten auch über Lebensmittel aufgeklärt werden, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen könnten. Dazu gehören zum Beispiel Kreuzblütler und Soja. Regelmäßige Nachsorgetermine sind ebenso wichtig wie der sofortige Arztbesuch bei neuen oder sich verschlechternden Symptomen.

Bild: Bigstockphoto.com / dashkindobrui

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