Das scheinbar harmlose Schnarchen hat nicht selten einen ernsten Hintergrund, denn es kann ein Anzeichen für eine Schlafapnoe sein. Bei dieser Erkrankung kommt es wägend des Schlafs immer wieder zu kurzzeitigen Atemstillständen, was durch die kurzzeitige Sauerstoffunterversorgung ernst zu nehmende gesundheitliche Folgen haben kann. Neben angeborenen Fehlbildungen des Kieferbereichs kommt als Ursache für eine Schlafapnoe vor allem eine ungesunde Lebensweise in Frage.
Wenn aber weder eine Änderung der bisherigen Angewohnheiten, die eine Atemlähmung begünstigen, und eine Reduktion des Körpergewichts noch mechanische Hilfsmittel wie Unterkieferschienen eine deutliche Besserung erzielen, ist auch eine Operation bei Schlafapnoe möglich.
Verbesserte Atmung durch Operationen an Nase und Gaumen
Zu den häufigsten körperlichen Ursachen für eine Schlafapnoe gehören eine verkrümmte Nasenscheidewand sowie vergrößerte Nasenpolypen. Beides lässt sich sehr einfach mit bewährten Operationsmethoden beheben. Meist kann der Eingriff trotz der notwendigen Narkose ambulant erfolgen. Falls lediglich die Nasenmuscheln behandelt werde, kann dies sogar minimal-invasiv lediglich unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. Etwas aufwändiger ist die Entfernung der Mandeln. Dabei wird auch der weiche Gaumen gestrafft und das Zäpfchen etwas verkürzt. Inzwischen können dabei auch neuere Verfahren, die auf Radiowellen oder Lasertechnik basieren, zum Einsatz kommen. Den verschiedenen Operationsarten im Nasen- und Gaumenbereich gemeinsam ist, dass sie nur in leichten bis mittelschweren Fällen von Schlafapnoe sinnvoll sind und durch weitere Behandlungsmethoden ergänzt werden müssen.
Operative Behandlung bei schwerer Apnoe
Bei besonders starken und häufigen Atemaussetzern, durch die die Betroffenen sehr in ihrer Gesundheit beeinträchtigt sind, ist es wichtig, die Atemwege zu erweitern, um die Atmung zu erleichtern. Dies kann in seltenen Fällen durch eine Verkürzung der Zunge erreicht werden. Häufiger wird aus diesem Grund der Kiefer durch einen operativen Eingriff nach vorne verlagert. Dazu werden sowohl Ober- als auch Unterkiefer durchtrennt und neu ausgerichtet. Bei diesem Verfahren ist zwar ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig, es zeigt aber sehr gute Erfolge, insbesondere dann, wenn die Betroffenen einen ungewöhnlich kleinen und engen Kieferbereich haben. In sehr schweren Fällen von Schlafapnoe kann, wenn vorangegangene Behandlungen erfolglos geblieben sind, auch eine Operation an der Luftröhre durchgeführt werden. Dabei wird ein Kunststoffschlauch in einen Luftährenschnitt eingesetzt. Dieser bleibt im Wachzustand verschlossen, wodurch weiterhin eine normale Atmung und auch Sprechen möglich ist. Während des Schlafs ist der Schlauch geöffnet, damit die Luft durch diesen Bypass direkt in die Lunge gelangen kann. Dadurch wird eine Schlafapnoe äußerst effektiv verhindert. Da diese Operation jedoch langfristig mit deutlichen Einschränkungen in der Lebensqualität verbunden ist, kommt sie nur Ausnahmefällen zum Einsatz.
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