Wer den Namen Methylenblau zum ersten Mal hört, wird vermutlich an eine Farbe denken. Das ist auch gar nicht falsch, denn im 19. Jahrhundert wurde Methylenblau als Farbstoff entdeckt und für das Färben von Textilien verwendet. Erst später wurden seine vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin erforscht, insbesondere in der Histologie und Mikrobiologie. So entwickelte sich der Farbstoff zu einem faszinierenden Kandidaten in verschiedenen Therapien.
Was genau ist Methylenblau?
Methylenblau heißt chemisch korrekt Methylthioniniumchlorid und ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der Phenothiazinfarbstoffe. Seinen umgangssprachlichen Namen verdankt es seiner charakteristischen tiefblauen Farbe. Methylenblau kommt nicht in der Natur vor, sondern wird synthetisch in einem petrochemischen Prozess aus Anilin-Derivaten hergestellt. Es enthält vor allem Schwefel und Phenothiazin. Neben der Verwendung als Farbstoff dient Methylenblau auch der chemischen Analytik sowie als diagnostisches Hilfsmittel in der Mikroskopie.
Welche Bedeutung hat Methylenblau in der Medizin?
Früher wurde Methylenblau zur Behandlung von Malaria eingesetzt. Mittlerweile hat Methylenblau andere Anwendungsgebiete erschlossen. Es wird in der Medizin heute hauptsächlich zur Behandlung von Notfällen durch Vergiftungen angewendet. Außerdem werden Methylenblau die Unterstützung der Zellgesundheit und neuroprotektive sowie antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben, zudem wird es wird von vielen als Antioxidans geschätzt. Auch wenn längst noch nicht jeder Nutzen wissenschaftlich belegt ist, schwören viele Menschen auf Methylenblau und bestätigen positive Resultate wie die Verbesserung der kognitiven Funktion und die Steigerung der Energie. Deshalb hat der Stoff in letzter Zeit an Popularität gewonnen. Wer sich für Methylenblau-Präparate interessiert, findet online auf Vergleichsseiten hilfreiche Informationen zu den besten Produkten. Die Methylenblau Testsieger sind eine Orientierungshilfe für Verbraucher, da es sehr wichtig ist, auf die Qualität des Methylenblaus zu achten. Auch die richtige Dosierung ist unabdingbar, um mögliche Risiken zu minimieren.
Beispiele für Methylenblau-Anwendungsgebiete
- Methylenblau bei Methämoglobinämie: Hämoglobin befördert Sauerstoffmoleküle von der Lunge in andere Organe. Methämoglobin fehlt diese Fähigkeit. Bei gesunden Menschen bestehen nur etwa zwei Prozent des Bluts aus Methämoglobin. Bei einer Methämoglobinämie – die angeboren ist oder durch Vergiftungen ausgelöst werden kann – ist die Konzentration von Methämoglobin im Blut erhöht. Bei einer akut auftretenden Methämoglobinämie ist die Sauerstoffversorgung im Körper derart gestört, dass Symptome wie Atemnot, Schwindel, Kopfschmerzen, Blauverfärbung der Haut auftreten, die im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen können. Methylenblau wirkt dann, indem es die Umwandlung (Reduktion) von Methämoglobin in normales, funktionelles Hämoglobin fördert.
- Methylenblau bei Blasenentzündung: Methylenblau wird als unterstützendes Mittel bei der Behandlung von Blasenentzündungen diskutiert. Seine antimikrobiellen Eigenschaften könnten dazu beitragen, als Desinfektionsmittel Bakterien in den Harnwegen zu bekämpfen und abzutöten. Allerdings ist eine Blasenentzündung eine ernstzunehmende Erkrankung. Die Anwendung von Methylenblau sollte deshalb stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um den Therapieerfolg sicherzustellen und mögliche Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.
- Methylenblau und Nagelpilz: Ein weiteres interessantes Anwendungsgebiet ist die Behandlung von Nagelpilz. Methylenblau wird aufgrund seiner antimykotischen Eigenschaften als potenzielles Mittel gegen Pilzinfektionen der Nägel untersucht. Es scheint in der Lage zu sein, das Wachstum von Pilzen zu hemmen. Im Fachhandel sind bereits spezielle Lösungen mit Methylenblau zur lokalen Behandlung von Nagelpilz erhältlich. Erste Erfahrungsberichte und kleinere Studien deuten auf positive Ergebnisse hin.
Ein Blick in die Zukunft
Ist der Textilfarbstoff des 19. Jahrhunderts auch eine Hoffnung für die wachsende Zahl von Alzheimer-Patienten in unserer alternden Gesellschaft? Methylenblau und Alzheimer ist ein spannendes Forschungsfeld. Hier gab es erste Erkenntnisse, dass der Farbstoff die Verklumpung von Tau-Proteinen, die mit der Krankheit in Verbindung gebracht werden, reduzieren könnte. Allerdings fehlen bislang umfassende klinische Beweise. Hoffnung oder Hype? Man darf gespannt sein auf die weitere Erforschung.
Bild: Bigstockphoto.com / FreeProd