Ein aktiver Körper benötigt Energie. Glucose ist besser bekannt als Traubenzucker oder in Nahrungsmitteln als Dextrose. Entdeckt wurde diese Zuckerart zuerst 1792 in Weintrauben, der Name Traubenzucker hat sich bis heute gehalten. Er ist ein wichtiger und vor allem schneller Energielieferant. Traubenzucker-Plättchen liegen in vielen Konferenzräumen am Platz und werden auch von Sportlern geschätzt. Aber birgt diese Form der Energiezufuhr nicht auch Risiken?
So wirkt Glucose
Traubenzucker gelangt sehr rasch über den Darm ins Blut. Dort braucht es Insulin, damit der Körper ihn verwerten kann. Ein gesunder Mensch reagiert auf die Aufnahme von Glucose mit einem schnellen Anstieg des Insulinspiegels. Wird aber allzu viel Glucose konsumiert, passieren zwei Dinge: Erstens lagert der Körper die überschüssigen Energiemengen in Form von Fett ein. Es droht Übergewicht. Zweitens, und das ist noch bedrohlicher, kann eine Insulinresistenz entstehen. Es wird zwar Insulin produziert, aber die Zellen reagieren nicht mehr darauf. Dieses Krankheitsbild ist als Diabetes Typ 2 bekannt. Diabetes verursacht lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt, außerdem werden Nieren und Nerven geschädigt.
Die gesünderen Alternativen
Glucose ist ein natürliches Kohlenhydrat. Aber Kohlenhydrate gibt es auch in vielen anderen Lebensmitteln. Vielleicht waren Sie schon einmal bei einer Amateursportveranstaltung, wo eine Gemeinschaftsküche die Teilnehmer mit üppigen Portionen Nudeln versorgt hat. Nudeln und Brot enthalten reichlich Kohlenhydrate, aus denen der Körper die benötigte Energie ebenso produzieren kann wie aus Glucose. Es dauert nur etwas länger. Das ist aber auch gut so, denn die schnelle Aufnahme von Traubenzucker und die Reaktion des Körpers mit einem erhöhten Insulinausstoß lässt den Blutzuckerspiegel sehr rasch wieder sinken. Bei anderen Kohlenhydraten hält die leistungssteigernde Wirkung viel länger an.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, weniger als 10 % der Energiemenge durch Zucker zu sich zu nehmen, maximal 50 Gramm am Tag. Ideal wären weniger als 5 % oder 25 Gramm. Diese Werte erreichen wir aber mit hoher Wahrscheinlichkeit schon durch versteckten Zucker in Fertigprodukten. Selbst scheinbar gesunde Gemüsekonserven enthalten viel Zucker, und ein Smoothie hat oft mehr Zucker als eine Limonade.
Auf Glucose verzichten?
Unser Körper hat in Leber und Muskeln Reserven gebildet, falls Glucose fehlt. Der Stoff heißt Glykogen. Außerdem gibt es noch das Körperfett. Diese Reserven nutzt eine Low Carb Diät. Carb steht für Carbohydrate, also Kohlenhydrat. Die Idee ist, dass der Körper bei verminderter Zufuhr von Kohlenhydraten Fett abbaut. Leider kommt Fett aber erst an zweiter Stelle. Zuvor geht es an die Muskelmasse – und dieser Effekt ist unerwünscht. Sinkt der Blutzuckerspiegel zu schnell, dauert außerdem die Ersatzbeschaffung zu lange. Schwäche, Zittern, im Extremfall sogar Bewusstlosigkeit sind die Folge. Vor allem Diabetiker kennen den Effekt der Unterzuckerung. Wie so oft im Leben ist auch gesunde Ernährung eine Frage der richtigen Dosierung. Es nicht ratsam, nun gleich ins andere Extrem zu fallen und den Zuckerkonsum komplett einzustellen. Am besten ist es, wenn der Glucosespiegel im Blut nach dem Essen nicht über 140 Milligramm pro Deziliter steigt, aber nüchtern nicht unter 100 Milligramm fällt.
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