Freiliegende Zahnhälse: Ursache, Symptome, Behandlung

Freiliegende Zahnhälse drängend sich meist sehr unangenehm ins Bewusstsein: Wenn sich bei einem kalten Getränk oder dem Genuss von süßen oder sauren Speisen ein unangenehmes Ziehen oder sogar ein plötzlicher stechender Schmerz in einem Zahn bemerkbar macht, ist das ein Anzeichen dafür, dass sein Zahnhals nicht mehr von Zahnfleisch bedeckt ist. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, einen auf Zahnfleischerkrankungen spezialisierten Zahnarzt in München oder einer anderen größeren Stadt aufzusuchen, um durch eine geeignete Behandlung die Beschwerden zu lindern und langfristige Folgeschäden zu vermeiden.

Mögliche Ursachen

Ein gesunder Zahn enthält einen lebenden Nerv, der durch den Zahnschmelz geschützt wird. Dem Zahnhals fehlt dieser Schmelz, wodurch das Zahnmark durch feinste Kanäle im Zahnbein Kontakt zur Oberfläche hat. Diese ist im Normalfall von Zahnfleisch bedeckt, sodass es zu keinen schmerzhaften Reaktionen kommen kann. Da ein Rückgang des Zahnfleischs in der Regel recht langsam vonstatten geht, bleibt das Problem meist lange unerkannt. So einheitlich sich das Krankheitsbild präsentiert, so unterschiedlich können die Auslöser sein. In zahlreichen Fällen ist für freiliegende Zahnhälse die Ursache eine andere unangenehme Zahnfleischerkrankung, die Parodontitis. Dabei kommt es zu bakteriellen Entzündungen des Zahnfleischs, die mit Zahnfleischbluten und einer Rückbildung des Gewebes einhergehen. Es liegen aber nicht immer entzündliche Veränderungen vor. Auch schlecht angepasste Zahnprothesen und Piercings im Mundbereich können zu Zahnfleischschwund führen. Eine häufig unterschätzte Ursache ist nächtliches Zähneknirschen, das den Betroffenen oft gar nicht bewusst ist. Selbst falsches Zähneputzen kann zum Rückgang des Zahnfleischs beitragen.

Behandlung und Vorbeugung von Beschwerden

Freiliegende Zahnhälse sind mehr als nur unangenehm. Da sie mit dem Zahnfleisch ihren wichtigsten Schutz verloren haben, können sie leicht von Kariesbakterien angegriffen werden. Bislang nicht entzündetes Zahnfleisch ist ebenfalls gefährdet, wodurch eine Parodontitis entstehen kann. Unbehandelt kann es bei einem weiteren Fortschreiten des Zahnfleischschwunds zu irreparablen Veränderungen im Bereich des Zahnhalteapparates kommen, und langfristig drohen sogar Zahnfehlstellungen oder Zahnverlust. Deshalb ist es auch dann, wenn erst wenige Zähne betroffen sind, wichtig, umgehend eine Behandlung einzuleiten. Welche dabei die beste ist, hängt von der Ursache ab. Vergleichsweise einfach zu beheben sind mechanische Auslöser, da Zahnprothesen angepasst und Piercings entfernt werden können. Gegen nächtliches Zähneknirschen helfen spezielle Beißschienen, die im Schlaf getragen werden. Problematischer gestaltet sich die Behandlung bei Parodontitis, die häufig unterschiedliche Therapien miteinander kombiniert. Neben der Gabe von Antibiotika können auch verschiedene operative Maßnahmen notwendig werden. Bevor die auslösenden Faktoren abgeklärt sind und freiliegende Zahnhälse eine Behandlung erhalten, die die individuellen Ursachen beseitigt, können aber bereits die Beschwerden gelindert werden. Zu diesem Zweck versiegelt der Zahnarzt die Zahnhälse mit einem medizinischen Lack, sodass Umweltreize keine Schmerzen mehr auslösen.

Bild: Bigstockphoto.com / New Africa

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