Die Adhäsivbrücke – funktional und ästhetisch

Über sieben Brücken musst du gehen – davon können Menschen ein Lied singen, wenn natürliche Zähne nicht mehr erhalten werden können und ersetzt werden müssen. Zahnbrücken sind eine etablierte Lösung der Zahnmedizin, um Funktionalität sowie Ästhetik des Gebisses zu erhalten. Allerdings erfordert die Behandlung in der Regel Eingriffe an den benachbarten Zähnen. Anfang der 1980er Jahre wurde am Baltimore College of Dental Surgery der University of Maryland eine alternative Lösung entwickelt. Die sogenannte Marylandbrücke wird nicht wie herkömmliche Brücken durch das Beschleifen der Pfeilerzähne befestigt, sondern mithilfe eines speziellen Klebstoffs, der auf der Rückseite der angrenzenden Zähne angebracht wird. Deshalb heißt sie auch Klebebrücke oder Adhäsivbrücke.

Einsatz in sichtbaren Bereichen

Die Marylandbrücke eignet sich vor allem für den Lückenschluss im Frontzahnbereich, wo ästhetische Aspekte besonders wichtig sind. Sie kann sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer angewendet werden. Im Oberkiefer wird sie normalerweise nur bei Einzelzahnlücken verwendet. Seit Mitte 2016 sind metallkeramische Adhäsivbrücken zum Ersatz von Schneidezähnen die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen. Es gibt auch die vollkeramische Variante, bei der dann ein höherer Eigenanteil vom Patient zu zahlen ist. Im Unterkiefer können bis zu vier nebeneinander liegende Frontzähne durch eine Klebebrücke ersetzt werden. Ein Einsatz der Klebetechnik bei Seitenzähnen (Eckzähne und Prämolaren) ist mittlerweile möglich, aber es gibt nur wenig Erfahrung, wie sie sich bewährt.

Bei Kindern und Jugendlichen, deren Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen ist, bietet die einflügelige Adhäsivbrücke eine hervorragende temporäre Lösung, bis eine dauerhafte Versorgung möglich ist. In einigen Fällen kann sie sogar kieferorthopädische Maßnahmen ersetzen oder ergänzen, was die Behandlungsdauer und -komplexität reduziert.

So läuft die Behandlung ab

Die Experten der Zahnarztpraxis Horvath in Jestetten beraten Patienten über die Versorgung mit einer Marylandbrücke umfassend. Mit modernen Behandlungsmethoden und einem Fokus auf individueller Patientenbetreuung stellt die Praxis sicher, dass jede Brücke optimal an die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten angepasst wird. Eine solche Behandlung beginnt grundsätzlich mit einer gründlichen Untersuchung durch den Zahnarzt, um sicherzustellen, dass die angrenzenden Zähne gesund und stabil genug sind, um als Pfeiler für den Zahnersatz zu dienen. Die Vorbereitung der Pfeilerzähne ist dabei minimalinvasiv. Lediglich die Zahnoberfläche wird für eine bessere Haftung des Klebstoffs aufgeraut.

Vorteile gegenüber anderem Zahnersatz

Im Gegensatz zu herkömmlichen Brücken erfordert die Marylandbrücke nur ein minimales oder gar kein Beschleifen der benachbarten Zähne, was die natürliche Zahnsubstanz schont und die Integrität des Gebisses erhält. Beim Setzen von Implantaten ist eine OP erforderlich – deren Risiken fallen bei der Adhäsivbrücke weg. Auch sie ist ästhetisch ansprechend, da sie in Zahnfarbe gestaltet und so angepasst werden kann, dass sie sich nahtlos in die Reihe der natürlichen Zähne einfügt. Die Flügel der Klebebrücke sitzen unterhalb des Zahnfleischrands, was das Risiko von Reizungen oder Entzündungen minimiert. Dies ist besonders vorteilhaft für Patienten mit Parodontitis oder einer Neigung zu Zahnfleischentzündungen.

Ein weiterer Vorteil ist die Wirtschaftlichkeit der Marylandbrücke. Nicht so oft auf dem Zahnarztstuhl? Das ist wohl für jeden Patienten eine gute Nachricht, und auch der Geldbeutel freut sich. Ein oder zwei Sitzungen reichen häufig schon aus, um den Zahnersatz anzupassen und zu verkleben. Damit ist die Behandlung besonders schnell und effizient.

Und was ist mit der Haltbarkeit?

Eine Marylandbrücke hält im Schnitt über zehn Jahre. Je nach Position im Mund und Art der Brücke sind auch 15 Jahre möglich. Eine regelmäßige und gründliche Pflege ist entscheidend für die Langlebigkeit. Die Brücke sowie die angrenzenden Zähne und das Zahnfleisch müssen sauber gehalten werden, um Plaquebildung und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen. Eine tägliche Reinigung mit einer weichen Zahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta ist unerlässlich, besonders an den Rändern der Brücke. Zusätzlich ist die Verwendung einer Solobürste sowie von Zahnseide oder speziellen Interdentalbürsten empfehlenswert, um die Zwischenräume unter der Brücke und zwischen den Pfeilerzähnen zu säubern. Es gibt auch spezielle Floss-Threads oder Superfloss für Brückenträger.

Artikel teilen: