Der Winter steht vor der Tür, in vielen Regionen Deutschlands gab es bereits den ersten Frost. Da kreisen die Gedanken eher um kalte Füße als um Hitzeschutz für den Sommer. Aber auch jetzt zeigt uns die Sonne, wie sie selbst an kurzen Tagen die Räume aufheizen kann – um den Treibhauseffekt zu spüren, braucht es keinen Wintergarten. Jetzt ist eine gute Zeit, sich gegen die Hitze zu wappnen, die uns und unsere Gesundheit in wenigen Monaten schon wieder beschäftigen wird.
Sonnenstrahlen bleiben draußen
Kommen wir noch einmal auf den Treibhauseffekt zurück. Er entsteht, weil kurzwelliges Sonnenlicht die Fenster durchdringt, die langwellige Wärmestrahlung aber nicht mehr hinausfindet. In großem Maßstab beobachten wir diesen Effekt in der Erdatmosphäre. Zu viel CO2 in unserer Luft verhindert das Abstrahlen der Wärme von der Erdoberfläche. Da mehr Energie zu uns gelangt, als wieder abgegeben wird, erwärmt sich die Erde. Das Prinzip in unseren Wohnräumen ist dasselbe. Die Erde können (und sollten) wir nicht vor der Sonneneinstrahlung schützen. Bei unseren Fenstern geht das aber schon. Wenn Sie Außenjalousien nachrüsten, bleiben die Sonnenstrahlen draußen. Die Jalousien lassen sich je nach Wetter und Jahreszeit herunterfahren, außerdem sind die Lamellen verstellbar. So gelingt der richtige Kompromiss zwischen genügend Licht und unerwünschter Wärme.
Innenliegender Sonnenschutz als zweitbeste Lösung
Können Sie aus baulichen Gründen keine Außenjalousien verwenden oder dürfen Sie als Mieter keine Nachrüstung vornehmen, bleibt Ihnen die Möglichkeit, die Sonne gleich hinter dem Fenster abzufangen. Plissees und Mini-Rollos gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Materialien. Manche sind lichtdurchlässig, andere verdunkeln den Raum stark. Verdunklung bedeutet aber nicht automatisch, dass auch die Wärme draußen bleibt. Achten Sie beim Kauf auf ein Rollo, das die Sonne reflektiert (zurückstrahlt) oder absorbiert (aufnimmt). Hat das Fenster keine Normgröße, sind Maßanfertigungen möglich.
Wärmespeicher verwenden
Von Absorption der Wärme war eben schon die Rede. Am besten funktionieren Wabenplissees, weil sie die Wärme speichern und erst dann wieder abgeben, wenn die Umgebungsluft abgekühlt ist. Auch andere Materialien können die Funktion des Wärmespeichers übernehmen. In mittelalterlichen Burgen ist es im Sommer tagsüber angenehm kühl, weil die dicken Mauern die Wärme speichern. Nachts sorgen sie für Ausgleich, indem sie die gespeicherte Energie in den Raum abgeben. In schlecht isolierten Altbauten können schon einige Trockenbauplatten beim Dachausbau helfen, den Speichereffekt der dicken Gemäuer nachzuahmen. In einer Mietwohnung geht das zwar nicht. Aber feuchte Tücher, zum Beispiel ein im Raum aufgehängtes Bettlaken, kann als Wärmespeicher die Temperatur senken und das Raumklima deutlich verbessern.
Quer- und Stoßlüften nur in den Randzeiten
Ein regelmäßiger Luftaustausch in Wohnräumen ist nicht nur wegen der möglichen Virenlast wichtig. Ein gekipptes Fenster reicht dafür keinesfalls aus, der Austausch geht viel zu langsam. Öffnen Sie ein Fenster ganz (Stoßlüften), besser noch zwei Fenster an entgegengesetzten Enden der Wohnung (Querlüften). Machen Sie das aber nicht in der Mittagshitze, sondern am frühen Morgen, wenn es draußen noch angenehm ist. Verzichten Sie außerdem auf das Lüften von feuchten Räumen wie dem Bad, denn sonst steigt die Feuchtigkeit in den übrigen Zimmern zu stark an.
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